005 - Schwer zu erschüttern

 


Ich tanze.
Nicht für euch.
Nicht gegen euch.
Ich tanze, weil ich muss.

Weil es Musik gibt, die keine Rücksicht nimmt auf Scham.
Weil da ein Rhythmus ist, der nicht fragt, ob meine Brüste hängen oder mein Bauch zu weich ist.
Ich tanze seit ich laufen kann,
und ich werde tanzen, bis ich es nicht mehr kann.

Allein im Bad.
Vor der Cam.
Vor meinem Freund.
Vor der ganzen Welt oder vor mir selbst.

Ich tanze, weil mein Körper bewegt wird,
nicht weil ich ihn bewegen will.
Ich tanze, weil das die einzige Form von Sport ist, die sich nicht gegen mich richtet.
Ich tanze, weil ich sonst stehenbleibe.
Und stehenbleiben ist schlimmer als wackeln.

Pete liebt das übrigens.
Andere nicht.
Gerade das Tanzen war es, das die Trolle angezogen hat.
Als hätte meine Freude ihnen das Recht gegeben, mich zu beleidigen.
Vorher war ich nackt und klug – das hat sie in Ruhe gelassen.
Aber tanzen?
Das war zu viel.

Weil Tanzen Wahrheit ist.
Weil Tanzen kein Filter kennt.
Weil Tanzen sagt: Ich bin noch da.

Die Schwerkraft ist eine Angewohnheit, die schwer abzuschütteln ist.
[Terry Pratchett]





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