003 Joy-Life

 

Es gibt jetzt eine eigene Geschichte zu meiner Zeit auf Joy – nicht weil Joy so besonders gut ist, sondern weil diese Plattform ein Teil meines Lebens geworden ist. Ob ich das will oder nicht. Ich habe diese Community nie idealisiert. Es ist eine kommerzielle Seite. Punkt. Aber es ist eine Plattform, die mir Räume gegeben hat, die andere nicht bieten konnten. Und das verdient einen eigenen Text.

Joy ist keine Sex-Dating-Seite im klassischen Sinne. Wer das erwartet, wird enttäuscht. Viele melden sich an, in der Hoffnung auf schnelle Kontakte, einfache Treffen, klare Angebote – und sind nach wenigen Wochen frustriert. Weil es nicht funktioniert. Weil Joy für etwas anderes gebaut ist. Vielleicht war es mal eine Date-Seite. Vielleicht ist es für manche noch eine. Aber für mich ist es vor allem eins: eine sex-positive Online-Community mit Suchfunktion. Kein Ort für schnellen Sex, sondern für Themen, Fragen, Austausch – und manchmal auch für Begegnungen.

Ich bin nicht auf Joy, weil es toll ist. Ich bin auf Joy, weil es keine ernstzunehmende Alternative gibt. Ich würde gerne wechseln. Ich würde gerne sehen, wie eine andere Plattform das besser macht – aber es gibt keine. Keine, die so viele Gruppen hat. Keine, die so viele Kinks, Regionen, Hobbys abdeckt. Keine, auf der man streamen kann, sich in Foren austauschen kann, gleichzeitig sichtbar und geschützt sein kann – zumindest in der Theorie.

Ich zahle selbst mit weiblichem Körper, weniger zwar, aber es ist nicht frei. Das ist auf Joy normal. Es gibt keine Gratis-Premium-Träume. Und das finde ich gut. Weil es Gleichgewicht schafft. Weil es mir zum Beispiel beim Streamen Standing gibt. Und weil es verhindert, dass sich nur ein Geschlecht wie die zahlende Zielgruppe aufführt. Trotzdem: Joy hat massive Schwächen. Keine ausgereiftes, transparentes Strikesystem. Keine klare Regelstruktur. Kaum Schutz vor Übergriffen im Stream, außer der Hinweis man kann Leute ja bannen. Jap und nach wie vielen Meldungen einzelner Mitglieder fliegen diese von der Seite? Wie oft darf jemand aus dem Off Leute die sich vor der Cam nicht nur im realen Sinn nackt machen angreifen? Es ist ein Raum mit Ecken, Kanten, Stolperfallen – aber es ist ein Raum, in dem ich lange Zeit da war.

Ich habe dort gestreamt. Ich habe mich dort verliebt. Ich habe echte Freunde gefunden und ein paar spielerische Feinde. Ich habe diskutiert, gestritten, getanzt, geweint. Ich habe Joy verlassen. Mehrmals. Ich bin zurückgekommen. Mehrmals. Nicht aus Sucht, sondern weil es keine Alternative gab. Weil ich Räume brauchte. Und weil Streaming für mich eine Art Überlebensmodus geworden ist. Show und Sichtbarkeit, Selbstbestimmung und Raum für meine Kinks. Ohne Bremsen ich-sein.

Diese Joy-Geschichte ist keine Werbung. Es ist keine Empfehlung. Es ist ein Einblick. Für alle, die mich hier begleiten. Für alle, die sich fragen, warum diese Plattform immer wieder auftaucht. Sie taucht auf, weil sie Teil meines digitalen Körpers geworden ist. Und jetzt gibt es eine Geschichte dazu.

Der komplette Joy-Storyarc auf Wattpad





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